Nerven flattern beim Landesfinale

Vier Holler Turnerinnen stellten sich am 21./22. April 2018 im Landesfinale in Bad Iburg der Konkurrenz

 

 

Obwohl die Landesmeisterschaften im Gerätturnen für eine Hand voll Holler Turnerinnen schon fest in den Wettkampf-Kalender gehören, ist es doch immer wieder eine Zerreißprobe für die Nerven – für Turnerinnen, Trainer und Eltern. Das war auch bei dem diesjährigen Landesfinale am 21./22. April 2018 in Bad Iburg so. Nerven behalten hieß es da für unsere qualifizierten LK2 Turnerinnen Neele Kumm, Jule Wilhelmy und Hannah Engeler sowie für die in der LK3 qualifizierte Katja Winde.

 

Neele nahm am Samstag als erste der Turnerinnen die 2,5 std. Autofahrt nach Bad Iburg auf sich, um dort ihr Können vor den Kampfrichtern des NTB zu präsentieren. Die Aufregung bei ihr hielt sich noch in Grenzen, nahm sie doch schon zum dritten Mal an diesem Wettkampf teil und wusste, was auf sie zukam. Pünktlich um 16:00 Uhr begann der Wettkampf, der für Neele im Schnitt sehr gut gelaufen ist. Sie begann ihren Wettkampf als dritte Turnerin am Boden und zeigte eine solide Übung, die mit 12,000 Punkten belohnt wurde. Im Anschluss folgte nach olympischer Reihenfolge der Sprung, an dem ihr ein vergleichbar sehr guter Überschlag gelang. Auch am Barren und Balken konnte sie ihre Übungen ohne größerer Fehler und Stürze zeigen. Leider erhielt sie dennoch an beiden Geräten aufgrund kleiner Unsauberkeiten nicht ihren Ausgangswert und musste sich so mit durchschnittlich 2,50 Punkten Abzug zufriedengeben. Für Neele war es ein guter Wettkampf, vergleichsmäßig zu ihren Konkurrentinnen fehlt es aber leider noch etwas an Präzision, sodass sie im Gesamtergebnis Platz 12 (von 15) belegte.

 

Am Sonntagmorgen hatte dann Katja in der LK3 ihren Auftritt vor ihren Kampfrichterkollegen, mit denen sie bereits am Samstag selbst auf ihrem ersten Kampfrichtereinsatz beim Land gesessen hatte. Für sie lief das Wochenende hervorragend. Sie belegte als älteste Turnerin in diesem Wettkampf Platz 6 (von 23). Damit erzielte sie das bisher beste Ergebnis, das eine Holler Turnerin je auf den Landesmeisterschaften erturnen konnte. „Ich bin sehr zufrieden mit mir“, sagte sie nach dem Wettkampf. Der Wettkampf startete für sie mit Barren, was eindeutig ihr schwächstes Gerät ist. Aber der Einstieg gelang ihr gut und so ging sie mit 11,300 Punkten euphorisch ans nächste Gerät, den Balken. Hier musste sie zwar aufgrund eines größeren Wacklers nach dem Rad ein paar Punkte lassen, der Rest der Übung blieb aber ohne Sturz, was die Laune noch mehr hob. So konnte ja eigentlich am Boden nichts mehr schiefgehen, zumal das Katjas Paradegerät ist. Sie hielt ihr Versprechen, zeigte nicht die schwerste aber eine sehr saubere Bodenübung, was sich auszahlte. Mit weniger als zwei Punkten Abzug zeigten die Kampfrichter eine 13,500 hoch. Höchstwertung am Gerät für diesen Wettkampf! Abschließend kam noch der Sprung. Nachdem sie im Bezirk aufgrund von Fußproblemen nur einen Sprung zeigte, entschloss sie sich jetzt, trotz anhaltender Fußschmerzen zwei Sprünge zu zeigen. Dies stellte sich als eine gute Entscheidung heraus, denn der zweite Sprung wurde mit 0,250 Punkte höher bewertet als der erste. Genau diese 0,250 Punkte waren es am Ende auch, die ihr den sechsten Platz einbrachten. Herzlichen Glückwunsch!

 

Gleich danach machten sich Hannah und Jule startklar. Begleitet wurden sie von Trainerin Vanessa. „Hannah ist so aufgeregt“, sagte sie schon vor dem Wettkampf. Während Jule, wie Neele und Katja, schon auf einem Landesfinale geturnt hat, ist es für Hannah in diesem Jahr die Premiere gewesen. „Die Nerven flattern…“, sagte auch Jules Mutter auf der Tribüne. Für die beiden Mädels begann der Wettkampf ebenfalls am Barren. Beide zeigten eine gute Übung und bekamen 11,150 bzw. 11,700 Punkte. Danach ging es zum Balken, dass „Horror-Gerät“. Die Nervosität machte sich leider bemerkbar, von Hannahs Balkentalent blieb nicht viel übrig. Hannah, die im Training so fundiert am Balken turnen kann, musste leider drei Stürze und zwei Serienunterbrechungen hinnehmen. „Es hätten locker 4 Punkte mehr sein können…“, sagte sie traurig nach ihrer Übung. Für Jule lief es deutlich besser, sie absolvierte ihre Balkenübung ohne einen Sturz. Hannahs Niedergeschlagenheit setzte sich leider auch am Boden fort. In ihrer Akrobatischen-Serie musste sie den Salto auslassen und im Gesamteindruck waren viele Unsauberkeiten zu erkennen. Auch Jule musste am Boden ein bisschen kämpfen. Da sie sehr weiche Fußgelenke hat, fällt es ihr gerade auf dem Schwingboden nicht leicht, die notwendige Spannung aufzubringen, die die Konkurrenz erfordert, um im vorderen Bereich mitzuturnen. Beide gingen mit 11,850 Punkten vom Gerät. Das letzte Gerät für diesen Wettkampf sollte der Sprung sein. Jule kam leider nicht wie gewünscht aus dem Sprungbrett und zeigte daher einen für sie eher mittelmäßigen Handstandüberschlag. „Das hat irgendwie nicht so geklappt…“, sagte sie im Training nach dem Wettkampf zu Trainerin Saskia, die am Sonntag nicht mit in Bad Iburg gewesen ist und die Übungen vom Wochenende nur von Videos kannte. Dagegen lief es für Hannah aber nochmal richtig gut. Mit 12,400 Punkten zeigte sie einen Handstandüberschlag, der ihr auch im Training selten so gut gelingt. Leider reichte es für Hannah aufgrund der niedrigen Balkenwertung trotzdem nur für Platz 22, während Jule mit Platz 19 (von 22) etwas besser abschneiden konnte. „Immerhin Landesfinale“, sagten Hannahs und Jules Eltern nach dem Wettkampf. Und das stimmt, es ist immer wieder ein toller Erfolg, wenn es Turnerinnen des TuS Holle-Grasdorfs schaffen, sich bis zum Land zu qualifizieren. Denn die Konkurrenz im Bezirk und Land ist in diesen Leistungsklassen sehr hoch.

 

Von Saskia Seewaldt